Kein Wunder, dass sich die Gestaltung von Bürogebäuden und Arbeitsplätzen dramatisch verändert. Vom Grossraumbüro bis zum Einzelbüroflur – Unternehmen werden zu offenen Zentren für Kommunikation und Zusammenarbeit mit designierten Rückzugsbereichen für konzentriertes Arbeiten.

Christian Petrini, CEO von Vifian in Schwarzenburg, beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dieser Entwicklung und sieht darin eine grosse Chance für Unternehmen. «Mit steigender Komplexität wächst auch das Bedürfnis nach Zugehörigkeit», sagt er. «Die Gestaltung der Büroräume kann dieses Bedürfnis strategisch aufgreifen mit einer Arbeitsumgebung, welche die Unternehmens-DNA bewusst widerspiegelt.» Dadurch werde die Verbundenheit mit dem Unternehmen gestärkt und ein verlässliches Gefühl der Zugehörigkeit vermittelt. «In einer sich schnell verändernden Welt mit dem Mitarbeitenden als knappe Ressourcekann der Unternehmenssitz als Fixpunkt Magnetcharakter bieten», sagt Petrini weiter.

Flexibilität und Diversität betreffend Räumlichkeiten sind dafür ein wesentlicher Bestandteil. Platz für das individuelle Arbeiten, aber auch für die interdisziplinäre Zusammenarbeit in Teams. «Inspiration findet vielleicht in der kleinen, einzelnen Kammer statt», sagt Petrini «aber Innovation und Kreation entstehen weiterhin in physischer Form mit und für Menschen». Denn die Belegschaft identifiziere sich weiterhin stark über das Team und das soziale Gebilde mit dem Arbeitgeber.

Petrini ist sich darüber hinaus sicher, dass sich nicht nur die Rolle des Unternehmenssitzes verändert hat, sondern für viele Menschen auch die der Arbeit selbst. «Immer mehr Menschen suchen in ihrer Arbeit Erfüllung», so Petrini. «Sie suchen einen tieferen Sinn und wollen am grossen Ganzen mitwirken.» Dadurch gewinne die Identifikation mit dem Arbeitgeber allgemein mehr und mehr an Bedeutung.

Die Dezentralisierung von Arbeitsplätzen ist gemäss Petrini eine Veränderung, auf die sich viele Arbeitgeber nachhaltig einstellen müssen. Sie wird durch die zunehmende Digitalisierung unterstützt. «Die Vernetzung mit dem Team und den Stakeholdern muss heute immer auch ortsunabhängig gewährleistet sein», so Petrini. Unternehmen können ihren Mitarbeitenden aber vor allem vor Ort, neben Halt und Orientierung, Räume für den optimalen analogen Austausch bieten. «Diese Diversität zwischen Digital und Analog muss sich im Gestaltungskonzept widerspiegeln.» So können alle Mitglieder einer Organisation ihr volles Potenzial entfalten. Wichtig seien dafür vor allem räumliche Wertschätzung und ein gewisser Wohlfühlfaktor. «Räume strahlen, wenn gut geplant, Behaglichkeit aus und schaffen damit den idealen Nährboden für Inspiration, Kreativität und damit das Lösen von Problemen», sagt Petrini. Die Digitalisierung mit ihren technischen Möglichkeiten müsse Teil dieses Raum- und Arbeitskonzeptes sein.

Dabei gibt es laut Petrini kein Modell für das Büro der Zukunft. «Viel wichtiger in diesem Kontext ist für mich, dass wir die konkreten Bedürfnisse der Arbeitsplatznutzer kennen.» So individuell wie jeder Mensch, jedes Unternehmen, so verschieden seien schliesslich auch die bevorzugten Umgebungen und Anforderungen. InnenarchitektInnen haben eine sehr gute Basis, um das Kundenbedürfnis und seine Identität zu identifizieren und im Raum abzubilden. «Gerade deshalb erarbeiten wir sowohl mit Partnern als auch mit hauseigenen Profis die Lösungen unserer Kunden und Kundinnen», so Petrini über die Arbeitsweise von Vifian.

Allgemein sei es völlig unterschiedlich und projektabhängig, wo und zu welchem Zeitpunkt der Einbezug eines Profis wie Vifian sinnvoll ist. «Bei grossen Projekten ist es sinnvoll, den Umsetzungspartner von Anfang an mit an Bord zu holen», sagt Petrini. «So können wir schon in der Startphase wertvolle Inputs für die Umsetzung aufnehmen.» Genau so individuell wie die Gestaltung der Arbeitsräumlichkeiten sei allerdings jeweils auch der Entstehungsprozess. Vifian hilft Unternehmen, ihre Büroräumlichkeiten zu modernisieren. Sie unterstützt bei der Erarbeitung der Projektidee, fertigt Prototypen und übernimmt die technische Entwicklung, die Herstellung und die Montage von individuellen Innenausbauten und Möbeln.

Quellenangaben:
Fotografie: Alain Bucher
Projekt: Customized Furniture für Swisscom
Bericht: voll+ganz
Publiziert: BB Print